Nachhaltigkeit bei der E-Mobilität

Ruhstorf/Rott. Forschung von europäischer Dimension mit regionalen Beteiligten: “Open Mobility Electric Infrastructure” (OMEI) heißt das Projekt, das bis Ende 2024 läuft. Unter der Leitung der Hochschule Landshut mit dem Technologiezentrum Energie (TZE) in Ruhstorf (Lkr. Passau) will ein Team aus zehn Institutionen und Unternehmen eine frei verfügbare Datengrundlage schaffen, um eine nachhaltigeregionale Ladeinfrastruktur für Elektromobilität zu planen und Konzepte für eine intelligente Nutzung der E-Fahrzeuge zu schaffen.

Darauf aufbauend entwickelt das Konsortium zudem optimale ökologischeökonomische und technische Lösungen für Ladeinfrastrukturen im europäischen Verkehrsnetz, die regionale erneuerbare Energien mit nachhaltiger Energiespeicherung kombinieren.
 
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Vorhaben mit insgesamt knapp 4,2 Millionen Euro.

Der notwendige Ausbau der Elektro-Ladeinfrastruktur belastet die europäischen Verkehrs- und Stromnetze enorm“, erläutert Projektleiter Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger, Wissenschaftlicher Leiter am Technologiezentrum Energie (TZE) der Hochschule Landshut, um den Leistungsbedarf zu decken, brauchen wir Schnellladesysteme an den Hauptverkehrswegen in ganz Europa.” Dazu müsse aber auch Strom aus der jeweiligen Region zur Verfügung stehen. Die Forschenden wollen deshalb im ersten Schritt Lade-Anwender-Energie-, und Verkehrsdaten sammeln, um die Effekte einer intelligenten Ladeinfrastruktur auf die Energiewende zu berechnen. Dazu errichtet das Team an einer europäischen Hauptverkehrsader (z.B. entlang der Autobahn A3) in zwei Modellregionen Demonstrationsanlagen, die eine Schnellladesäule mit einem hybriden Energiespeicher kombinieren.

Zudem plant das Team eine dritte Anlage für Endverbraucher, die “bidirektional” funktioniert, das heißt, dass E-Autos sowohl geladen als auch entladen werden können. “Bei dieser Vehicle-to-Home-Variante wollen wir das Potenzial der verfügbaren Speicherkapazitäten der stehenden Fahrzeuge nutzen und somit netzbasierte Lade- bzw. Entladeszenarien mithilfe von künstlicher Intelligenz entwickeln“, erklärt Pettinger. Am Ende soll ein ganzheitliches Konzept für eine nachhaltige Ladeinfrastruktur stehen.

Dazu will die Wissenschaft auch ihre Erkenntnisse teilen: Die generierten Daten werden über offene Datenportale zugänglich gemacht und die Ergebnisse in einer Anwender-App veröffentlicht, wie die Hochschule Landshut gestern erklärt. Ein Elektrofahrzeug wird am Technologiezentrum Energie in Ruhstorf betankt. Aber woher kommt der Strom? Hier wollen die am Forschungsprojekt Beteiligten regionale Lösungen erarbeiten.

 

Um das Projekt wie geplant umsetzen zu können, arbeiten die Projektpartner in engem Austausch zusammen: Während die Batteriehersteller JB und Fenecon (Deggendorf) sowie der Ladesäulenbetreiber MER (Teisnach, Lkr. Regen, ehemals E.Wald) für die Errichtung und den Betrieb der Energiespeicher bzw. Schnellladesäulen zuständig sind, erarbeitet das TZE gemeinsam mit “Heitec” (Erlangen) den Systemaufbau sowie die Betriebsstrategien der Ladeinfrastruktur und der Energiespeicher. Darüber hinaus ist das TZE gemeinsam mit der Universität Passau für die Simulationsmodelle verantwortlich und testet die Vehicle-to-Home-Anwendungen. Technagon (Grafenau) entwickelt wiederum eine bidirektionale Wallbox für diese Vehicle-to-home-Anwendungen. Außerdem ist die Elektrizitäts-Versorgungs-Genossenschaft EVG Perlesreut beteiligt.
 
Am Ende soll das Projekt dazu beitragen, die Elektromobilität auszubauen, Netzüberlastungen zu vermeiden und den Bürgern und Bürgerinnen die nachhaltige Nutzung der elektrischen Antriebe zu ermöglichen“, erklären die Beteiligten.

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